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Musik Therapie: Warum uns Klänge so gut tun

2024 veröffentlichte die "Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde" einen Bericht, der aufhorchen ließ: Jedes Jahr ist mehr als ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland von psychischen Erkrankungen betroffen. Umgerechnet sind das fast 18 Millionen Menschen. Ob Depressionen oder Panikattacken, Zwangsstörungen oder innere Blockaden und Konflikte, wenn die Seele leidet, ist professionelle Hilfe wichtig. Diese Hilfe ist manchmal besonders klangvoll: Die Rede ist von einer Musik Therapie, die sich quasi wie Balsam auf die Seele legt. Aber warum ist das eigentlich so?

Kann Musik Therapie ein Schlüssel zur emotionalen und seelischen Gesundheit sein?

In vielen Fällen durchaus. Sie kann zum Beispiel die Ausschüttung von  Stresshormonen reduzieren und lässt Erinnerungen an positive Momente und Erfahrungen wieder aufleben. Beides führt zu mehr innerer Ruhe und  einem Gefühl des Wohlbefindens. Außerdem kann sie Menschen, die Probleme damit haben, ihre Emotionen und ihr Körperempfinden mit Worten zu  kommunizieren, dabei helfen, die Gefühle nicht verbal, sondern auf  andere Weise auszudrücken. Viele von ihnen können dadurch auch endlich  wieder Verbindungen zu anderen Menschen herstellen. Die Musik Therapie  bietet vor allem bei Krankheitsbildern wie Depressionen, Angststörungen, aber auch bei Indikationen wie Mutismus und Aphasie sehr effektive  therapeutische und nonverbale Möglichkeiten. Das kann sowohl im Einzel-  als auch im Gruppensetting geschehen. Die Einsatzgebiete der Therapie  erstrecken sich zudem nicht nur auf die Psychotherapie, sondern auch auf Krankenhäuser, Altenheime und Reha-Einrichtungen. Man weiß zum Beispiel auch, dass eine fachmännisch durchgeführte Hypnose in Verbindung mit Musik einen besonders positiven Effekt hat. Spezielle  Klänge wirken dann wie eine Art indirekte Suggestion und helfen dem  Menschen dabei, sich noch besser zu entspannen. Helfen kann eine Hypnose bei den verschiedensten Problemen und Themen: bei Schlafstörungen ebenso wie bei Tabaksucht, emotionaler Erschöpfung, Essstörungen und Prüfungsangst. 

 

Was machen die Klänge mit Menschen?

Durch eine Musik Therapie lernen sich viele Menschen besser kennen. Sie unterstützt die eigene  Selbstwahrnehmung, trägt zur Stärkung der Identität bei, reguliert  Emotionen und kann sogar kognitive Fähigkeiten wie die Konzentration und die Aufmerksamkeit verbessern. Nicht ohne Grund  wird sie häufig und erfolgreich bei Demenz angewandt, denn sie ist in  der Lage das Gedächtnis zu aktivieren. Es ist inzwischen sogar bekannt,  dass Musik Schmerzen lindern kann. Dies lässt sich auch ganz einfach erklären: Zum einen lenkt sie die  Aufmerksamkeit weg von den Schmerzen und hin zum akustischen Erlebnis,  zum anderen sorgt sie für die Ausschüttung von Glückshormonen, die  wiederum das eigene Schmerzempfinden reduzieren. Man darf aber auch  nicht vergessen, dass gemeinsames Musizieren und Singen ein  Zusammengehörigkeitsgefühl schafft und zu sozialen Interaktionen anregen kann. Auch dieser Aspekt ist für unsere seelische Gesundheit natürlich  ganz wichtig. Musik kann unsere Stimmung aufhellen, für gute Laune  sorgen, uns wie ein schützender Mantel umarmen und uns dabei helfen, mit negativen Gefühlen wie Wut und Frust besser umzugehen. Sie ist in der  Lage, zu beflügeln und zu inspirieren, und schafft es, uns in einen  Zustand völliger Begeisterung zu versetzen, so dass wir alles um uns  herum vollkommen vergessen. Musik Therapie ist darum viel mehr als "nur" Zuhören oder Mitmachen. Sie tut gut: der Seele und dem Körper.